Eine reiterliche Spezialität hat wieder zurück auf Gut Tangstedt gefunden: Das erste Mal nach 14 Jahren ertönte diesen Spätsommer wieder das Jagdhorn über unseren abgeernteten Feldern. Die Paten Caroline Peter und Peter Sämann vom Freundeskreis Schleppjagd Lüneburger Heide hatten zum Meutetraining der Böhmer Harrier Meute auf unseren Ländereien geladen. Damit belebten sie eine Tradition wieder neu, die lange verloren geglaubt schien: die des Jagdreitens auf Gut Tangstedt.
Bereits 1990 gab es hier auf dem Gut die ersten Jagden. Damals trafen sich die Reiter immer mittwochs um 6 Uhr zur Frühjagd und waren dann meistens pünktlich um 8 Uhr wieder zurück, wenn Antje Pieper das Frühstück fertig hatte. Die Veranstaltung jetzt war – noch – keine richtige Jagd, sie war ein Meutetraining der Böhmer Harrier Meute, die mit rund zehn Hunden über unsere Felder jagte.
Der Anblick war beeindruckend, auch für die zahlreichen Gäste, die auf zwei großen, von unseren Traktoren gezogenen Anhängern, über die Felder gefahren wurden, um immer an den besten Stellen den Blick auf Meute und Reiter zu haben. Fast 10 Kilometer Jagd – ein Erlebnis, das bei vielen schöne Erinnerungen an die Veranstaltungen der Vergangenheit weckten, die bis 2011 auf Gut Tangstedt Teil unseres reiterlichen Lebens waren.
Für manche waren die Jagd aber auch völlig neu, zum Beispiel für unsere Einstellerin Katrin Martinke, die von den beiden Paten, die ebenfalls zu unseren Einstellern gehören, gefragt wurde, ob sie das Meutetraining mitreiten möchte. „Ich war zuerst ein wenig zögerlich“, sagt sie: „Zwei Tage vorher dachte ich, dass die Idee, auf einem der Anhänger mitzufahren, doch nett wäre. Dann allerdings bin ich mit Caroline und Peter die Strecke abgeritten und dachte mir, warum eigentlich nicht, notfalls kenne ich mich aus und kann immer noch umkehren.“
Doch genau das musste Katrin Martinke nicht. Im Gegenteil: Sie ritt bis zum Schluss mit und konnte sich auf ihren achtjährigen Hannoveraner-Wallach Chapo großartig verlassen, obwohl das Bellen der Hunde und vor allem die Pausen für ihn sehr ungewohnt waren: „Da ging er beim Warten dann doch ein bisschen durch, aber irgendwie ging es und am Ende war es ein tolles Erlebnis, richtig aufregend und ein Ritt, der großen Spaß gemacht hat.“













